Renatus  Deckert ______________

Lose Blätter
Zeitschrift für Literatur

Von 1997 bis 2007 gaben Birger Dölling und Renatus Deckert in Berlin die Literaturzeitschrift »Lose Blätter« heraus. In dieser Zeit erschienen vierzig Hefte mit Lyrik, Prosa und literarischen Essays.

Die Ausgaben waren zumeist motivisch komponiert. Es gab Themenhefte wie »Tiere im Gedicht« oder »Lyrik und Musik«. Eine Ausgabe mit dem Titel »Aus Österreich« widmete sich der österreichischen Literatur.

Das Heft »Erste Werke«, in dem Schriftsteller über ihr literarisches Debüt schrieben, bildete den Grundstock für die 2007 erschienene Anthologie »Das erste Buch«.

Neben Erstveröffentlichungen namhafter Autoren erschienen Texte jüngerer Autoren, die in dieser Zeit erstmals einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurden.

Zu den Autoren, die regelmäßig in den »Losen Blättern« publizierten, zählen Jürgen Becker, Marcel Beyer, Heinz Czechowski, Ulrike Draesner, Adolf Endler, Durs Grünbein, Friederike Mayröcker, Hendrik Rost, Silke Scheuermann, Ingo Schulze, Lutz Seiler, Uwe Tellkamp, Jan Wagner und Ron Winkler. Durs Grünbein und Michel Tournier waren eigene Sonderhefte gewidmet.

Bereits drei Jahre vor dem Erscheinen von Uwe Tellkamps Roman »Der Turm«, der 2008 für Aufsehen sorgte, veröffentlichten die »Losen Blätter« das Eingangskapitel »Auffahrt«. Auch frühe Fassungen von Marcel Beyers Roman »Kaltenburg« und Ingo Schulzes Roman »Neue Leben« waren hier zu entdecken.

Weitere Autoren waren Ilse Aichinger, Mirko Bonné, Volker Braun, Aris Fioretos, Franzobel, Gerhard Falkner, Wilhelm Genazino, Wolfgang Hilbig, Nina Jäckle, Reinhard Jirgl, Alexander Kluge, Sibylle Lewitscharoff, Christoph Meckel, Robert Menasse, Perikles Monioudis, Paul Nizon, Oskar Pastior, Monika Rinck, Gerhard Roth, Peter Rühmkorf, Jochen Schmidt, Raoul Schrott, Ulf Stolterfoht, Raphael Urweider, Anja Utler, Peter Weber und Uljana Wolf.

Das Echo in den deutschsprachigen Feuilletons war einhellig. In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sprach Ingeborg Harms von »einer bescheiden gehefteten Literaturzeitschrift, die es verdient, in Leinen gebunden zu werden«. Jens Bisky fragte in der Süddeutschen Zeitung: »In welcher der mehr als dreißig Berliner Literaturzeitschriften kann man derzeit so funkelnd komponierte Prosa finden?« Michael Braun nannte die »Losen Blätter« im Deutschlandfunk »das derzeit inspirierteste Periodikum der jungen Literaturszene«.

Im Sommer 2007 verabschiedeten sich die »Losen Blätter« nach insgesamt 1220 Seiten von ihren Lesern.

 

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